Zukunft der TI-Konnektoren - Dr. Andrej Teterin in der e-health Sprechstunde

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Wie sieht die Zukunft der TI-Konnektoren aus? Und: Wie steht es um die Vision von der digitalen Zahnarztpraxis und wie positioniert sich Dampsoft? Das fragen wir unseren TI-Experten Dr. Andrej Teterin.

Der Bundesgesundheitsminister forderte jüngst „statt Konnektoren, eher Clouds“. Was bedeutet das für die Digitalisierung der Dentalbranche?

Auf der „Digital Health Conference“ des Digitalverbands Bitkom im November 2022 „wies er auf Chancen und Potenziale von Clouds, mobilen Anwendungen und Einbindung von Smartphones für die Digitalisierung des Gesundheitswesens hin“ (Vgl. Heise Online). Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Karl Lauterbach, der wahrlich keinen einfachen Job hat, um unser solidarisches Gesundheitssystem dauerhaft finanzierbar und zukunftsfähig zu machen, sich so deutlich und positiv zum Thema „TI-Konnektor in der Cloud“ positioniert hat. Es bestärkt uns in der Haltung, dass es sowohl aus volkswirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Perspektive sowie aus Sicht der einzelnen Arzt- und Zahnarztpraxis sinnvoll und zeitgemäß ist, vom bisherigen Hardware-Konnektor auf ein zeitgemäßes Software-Paket umzusteigen. Wie viele Ressourcen für mehr als 100.000 Arztpraxen nötig wären, um alle Konnektoren gegen neue Geräte auszutauschen, wollen wir uns nicht ausmalen. Es wäre nahezu grotesk und ist nicht mehr zeitgemäß, Geräte mit eingebautem Ablaufdatum anzubieten und auszuliefern. Das kann kaum jemand nachvollziehen, erst recht nicht in Zeiten, in denen man über nachhaltige Konzepte zum natürlichen Erhalt unseres Planeten als lebenswerten Raum für unsere Kinder und Kindeskinder nachdenkt. Intelligente Software, die aus der Ferne angebracht, installiert, gewartet und für künftige Neuentwicklungen auf- und nachgerüstet werden kann, halten wir für den besseren Weg. Deshalb ermutigen wir alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen, diesen Weg in Richtung TI 2.0 und TI-Gateway zu gehen, sich gleich für eine sichere und ausgereifte TI-Cloud-Lösung zu entscheiden.

Die mittlerweile angekündigte Laufzeitverlängerung der Hardware-Konnektoren durch ein Softwareupdate (Vgl. zm-online) vermeidet leider nur auf absehbare Zeit den „Edelschrott“ und hat zur Folge, dass die Kunden keine Gewährleistung mehr für die Geräte erhalten. Sofern der Konnektor dann doch ausfallen sollte, muss sich die Praxis selbstständig um den Austausch kümmern und gegebenenfalls doch auf eine Cloud-Lösung umstellen. Der wesentliche Vorteil dieser Lösung ist, dass Updates und Störungen im Rechenzentrum – ohne das Zutun der Praxismitarbeiter oder eines Technikers – erledigt werden und somit für noch mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit sorgen kann.

Dampsoft setzt in Zukunft auf den TI-Konnektor in der Cloud

Wir haben schon vor über einem halben Jahr damit begonnen, den ersten Praxen mit unserem Produkt e-connect den Anschluss an die Telematikinfrastruktur zu ermöglichen. Mittlerweile nutzt eine dreistellige Anzahl an Praxen aus ganz Deutschland diesen Service – und es werden täglich mehr. Was uns ebenfalls zuversichtlich stimmt: Wir haben Praxen mit verschiedenen Praxisverwaltungssystemen erfolgreich in die TI-Cloud gebracht. Das Produkt funktioniert also nicht nur mit unserem DS-Win, sondern auch mit Systemen anderer Anbieter. Damit wird e-connect auch den gesundheitspolitischen Anforderungen an die Interoperabilität gerecht. Wir sind froh, dass mit dem neuen §322a SGB V des kürzlich beschlossenen Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes (KHPflEG) die diskriminierungsfreie Einbindung aller TI-Dienste sichergestellt ist. So hat der Gesetzgeber gute Voraussetzungen geschaffen, damit sich die neuen Dienste für den Zugang zur TI auch schnell durchsetzen werden.

Übrigens: Wir verzichten bei e-connect auf den klassischen Vertriebsweg und wickeln alles papierlos über unseren Online-Shop ab. Auch das gehört zur Nachhaltigkeit.

Wie weit ist die „digitale Zahnarztpraxis“ in Wirklichkeit schon und was muss noch passieren?

An den Beispielen von EBZ und eRezept kann man sehen, wie groß die Spannbreite bei der Einführung neuer Softwarelösungen sein kann: Während das EBZ schon nach wenigen Monaten in den Zahnarztpraxen angekommen ist, erleben wir beim eRezept einen herben Dämpfer, da die Einführung quasi gestoppt wurde. Alltagstaugliche Prozesse müssen mühsam nachentwickelt werden, bevor es in den Massenrollout gehen kann. Das Fazit sollte heißen: Wer erfolgreich digitalisieren möchte, sollte frühzeitig die Nutzer fragen und sich erst anschließend Spezifikationen überlegen. Ansonsten zäumt man das Pferd von hinten auf, und die praktischen Standardprozesse müssen den theoretischen Spezifikationen angepasst werden. Dass das nicht immer funktioniert, ist nicht verwunderlich.

In 2022 konnten wir beobachten, dass viele Softwarelösungen auf den Markt gekommen sind, die Praxen dabei helfen, manuellen Aufwand einzusparen. Auch unsere Kundenbefragungen zeigen, dass immer mehr Zahnärzte sich gerne durch digitale Assistenz- und Kommunikationssysteme unterstützen lassen wollen, sei es durch Online-Terminmanagement, KI-gestützte Diagnostik oder bei der digitalen Abrechnung. Dahinter steckt das Bedürfnis, dass Ärzte wie Patienten gemeinsam Schritt halten wollen mit den technologischen Entwicklungen, die wir als Otto Normalverbraucher aus allen möglichen Lebensbereichen bereits kennen und selbstverständlich nutzen.

Die Praxisverwaltungssoftware im Zentrum der Datenströme

Zur Wahrheit gehört aber auch: Die vielen digitalen Insellösungen in den Arzt- und Zahnarztpraxen sprechen (noch) nicht miteinander und viele Ärzte verzweifeln daran, dass die zusätzliche Software nicht miteinander kompatibel sind und an vielen Stellen doch Doppeleingaben nötig sind. Vor diesem Hintergrund denken wir die digitale Zahnarztpraxis weiter und sehen die Praxisverwaltungssoftware im Zentrum aller Datenströme – als zentrale Plattform, an die sich alle Subsysteme bzw. Ergänzungslösungen anschließen müssen. Wir wollen diesen Plattform- und Assistenzgedanken weiter voranbringen und gehen dazu die nächsten Schritte. So werden wir in Zukunft weitere Softwarelösungen durch autorisierte, stabile Schnittstellen an unsere Praxissoftware anbinden und so das Leben vieler Zahnärzte, ihres Personals und ihrer Patienten erleichtern.

Hier geht’s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: Kommt jetzt Bewegung in den Konnektorenstreit?

 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Was gibt es Neues in der Debatte zum Konnektorentausch? Erfahren Sie mehr zur Lösung von Dampsoft! Und: Was kommt nach EBZ und eRezept?

Die gematik hat kürzlich bestätigt, dass die ablaufenden TI-Konnektoren ausgetauscht werden müssen. Welche Lösung hat Dampsoft für seine Kunden und was sind die Vorteile für den Konnektor in der Cloud?

Die gematik spricht nun auch offiziell von einer „Rechenzentrumslösung“ als Option beim Konnektorentausch. Wir fühlen uns mit dem Software-Konnektor bzw. unserer neuen Lösung insofern voll bestätigt: Mit dem Softwarekonnektor e-connect von Dampsoft wird eine sichere VPN-Verbindung in das deutsche, BSI-zertifizierte Rechenzentrum unseres Technologiepartners aufgebaut. Alle TI-Anwendungen (EBZ, ePA, eRezept, KIM, NFDM, VSDM, etc.) werden wie gewohnt über diesen Weg versandt. Verfügbare Konnektor-Updates werden automatisch installiert. Arzt- und Zahnarztpraxen gewinnen dadurch mehr Komfort und Zeit für ihre Patienten.

Die Laufzeitverlängerung der Zertifikate sehen wir eher als theoretische, denn als praktisch durchführbare Option an, da wir davon ausgehen, dass viele Praxen sich für einen Umstieg auf den RZ-Konnektor entscheiden werden. Besser jetzt schon Hardware gegen Software tauschen, als jetzt den alten gegen einen neuen Hardware-Konnektor zu tauschen und in fünf Jahren dann wieder. Unsere klare Empfehlung an unsere Kunden ist hier: Wer es wirklich ernst meint mit der Telematikinfrastruktur und die Vorteile der TI 2.0 frühzeitig nutzen möchte, tut gut daran, sich dieser Entwicklung früh zu stellen und den komfortablen Weg in die Zukunft zu gehen. Ich will es mal so sagen: Wieso sollte man von einer ruckeligen und unkomfortablen Pferdekutsche in die nächste Kutsche umsteigen, wenn ich auch in einen bequemen PKW einsteigen könnte? Nicht zuletzt zeigt die neu formulierte Digitalstrategie der Bundesregierung, dass die TI kein temporäres Phänomen ist, sondern – wie Autobahnen oder das Stromnetz – künftig zur sozialen Infrastruktur und Daseinsvorsorge in unserem Land zählen wird.

Das EBZ kommt gut an bei den Zahnarztpraxen, die es schon nutzen. Welche Zwischenbilanz zieht Dampsoft?

Wir sehen mit großer Freude, dass wir nach derzeitigem Stand schon bald 6.000 Kunden überzeugen konnten, mit dem EBZ, dem Elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren, zu starten. Das hatten wir uns durchaus erhofft, aber dass dieses Verfahren so enormen Zulauf von so vielen Kunden bekommt – und es erfolgreich funktioniert, das macht uns froh. Daneben erhalten wir auch von den Krankenkassen und der gematik durchaus Lob und Beifall, weil aktuell über 60 % aller deutschlandweit digital eingereichten Pläne aus Praxen kommen, die mit dem DS-Win arbeiten. Von Vertretern der Gesetzlichen Krankenkassen erfahren wir, dass die Fehlerquote bei Plänen aus diesen Praxen bei unter 0,5 % liegt. Das heißt, dass die vollautomatische Verarbeitung und Genehmigung auf Kostenträgerseite auch wirkungsvoll greifen kann.

Warum ist diese Entwicklung so eingetreten?

Softwareentwicklung beherrschen viele Unternehmen in der Branche. Wir haben uns zugleich sehr intensiv mit der Einführung des neuen Verfahrens aus Sicht der Kunden beschäftigt und uns gefragt, wie wir Hürden abbauen können. Wie können wir die Praxen an die Hand nehmen und den Einstieg möglichst sanft gestalten, ohne zu viele Überraschungen? Unsere Antworten waren eine frühzeitige Informationskampagne, zahlreiche Webinar-Angebote, Anleitungen und das FAQ zum EBZ als Starthilfen und eine kostenlose Testphase von sechs Monaten für unsere Kunden. Wir glauben, dass man als Nutzer neue Digitalisierungslösungen erstmal erfahren und erleben muss.

Was kommt als Nächstes?

Zu den nächsten sinnvollen Anwendungen, die nach dem EBZ kommen, zählen wir das elektronische Rezept, das zum 1. September 2022 in zwei Regionen gestartet ist, und demächst flächendeckend ausgerollt wird. Das eRezept hat bei weitem nicht die Relevanz für Zahnarztpraxen wie das EBZ, aber wir freuen uns auch hier über die erhaltenen Rückmeldungen, dass unsere Kunden es bereits erfolgreich nutzen.

Ab 2023 werden auch Behandlungspläne für den Leistungsbereich Parodontalerkrankungen in das digitale Verfahren (EBZ) überführt. Wir haben mit der Testvorbereitung mit ersten Krankenkassen begonnen. Voraussichtlich ab 2023 soll ePAR dann in der Regelversorgung ankommen. Wir sind gespannt, ob dieser ambitionierte Zeitplan zu halten sein wird.

Des Weiteren sehen wir die e-Abrechnung, also die Einreichung der Abrechnungsdatei an die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen über KIM, als nächsten großen Meilenstein vor uns.

Dentallabore in der Telematikinfrastruktur

Mit Blick auf die weitere Zukunft: Das „Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege“, das im Juni 2021 in Kraft trat, wurde festgelegt, dass die ca. 8.000 Dentallabore in Deutschland ab 2024 an die Telematikinfrastruktur angeschlossen werden sollen. Das ist erfreulich, da wir von unseren Kunden wissen, wie mühsam und umständlich der Datenaustausch zwischen Praxen und Laboren bis dato läuft und wie oft Rückfragen entstehen, weil wichtige Daten fehlen oder handbeschriebene Formulare nicht entzifferbar sind. Insofern gehen wir davon aus, dass der digitale Informationsaustausch zwischen Zahnarztpraxis und Dentallabor erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Mit dem richtigen Ohr an der Schiene der Zeit – und für die Bedürfnisse unserer Kunden – haben wir bereits 2020 mit unserer Lösung LabPort vorweggenommen. Wir gehen davon aus, dass damit das Zusammenspiel zwischen Praxen und Laboren branchenweit auf ein neues Level gehoben wird und wir deutliche Synergien zugunsten einer hochwertigen und wohnortnahen Patientenversorgung heben werden. Wenn 38.000 Zahnarztpraxen mit 8.000 Dentallaboren ein digitales Austauschverfahren bekommen, dann werden die Beitragssätze der Versicherten endlich effizienter eingesetzt. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das ein Segen.

Hier geht´s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: „Neue Konnektoren braucht das Land?“

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Was gibt es Neues zum anstehenden Konnektortausch? Erfahren Sie exklusiv, an welcher Lösung Dampsoft arbeitet. Und: Wie läuft es mit dem EBZ in der Praxis? Lesen Sie den ersten Erfahrungsbericht!

Vielen Praxen droht der unumgängliche Austausch der Hardware-Konnektoren zur Anbindung an die TI. Hat Dampsoft eine zukunftssichere Lösung?

Wir kennen viele Praxen, bei denen schon sehr bald in diesem Jahr der bisherige TI-Konnektor nicht mehr nutzbar sein wird, weil notwendige Sicherheitszertifikate ablaufen und nicht verlängert werden. Die Gründe dafür mögen strittig sein, zu ändern sind sie jedoch nicht. Die Praxen sind also gezwungen, irgendwie zu reagieren. Technisch stehen zwei Varianten zur Auswahl: Tausch der alten gegen neue Hardware oder Tausch der alten Hardware gegen einen neuartigen Service.

Wir haben eine Lösung entwickelt, die unserem Selbstverständnis entspricht, Praxen durch schlaue Softwarelösungen zu entlasten. Unsere Kunden sollen Zeit für ihre Patienten haben – wir kümmern uns um die IT im Hintergrund. Um Patienten zu behandeln und abzurechnen, benötigt jede Praxis – vereinfacht gesprochen – neben einem Dach über dem Kopf, einen Strom-, Gas-, Wasser- und Internetanschluss. In Zukunft benötigt man auch einen Anschluss für die TI, der immer verfügbar sein wird – so wie der Strom aus der Steckdose.

Mit diesem Ansatz haben wir zusammen mit unserem Technologiepartner einen Service entwickelt, der Praxen einen „unsichtbaren“ Zugang zur TI herstellt, ohne Hardware und größeren Installationsaufwand. Der Zugang erfolgt nicht mehr über den Konnektor in der Praxis, sondern über eine gesicherte Verbindung von der Praxis in ein Rechenzentrum. Das wird in den Praxen zu mehr Systemstabilität und Komfort führen, da z. B. der hauseigene Konnektor nicht mehr abstürzen kann oder neu gestartet werden muss. Updates erfolgen automatisch über den Dienst – ohne eigenes Zutun oder eines Technikers. Ein Konnektortausch – Hardware gegen Hardware – ist somit nicht mehr erforderlich. Mit Blick auf die zu erwartende technologische Weiterentwicklung der TI wäre dies auch nicht mehr schlau.

Das EBZ ist am 01.07.2022 in den Echtbetrieb gestartet. Dampsoft hat mit dem EBZ-Feature im DS-Win pünktlich geliefert. Wie läuft’s?

Vor dem Rollout waren wir gespannt, wie viele unserer Kunden mit EBZ zeitnah starten wollen und können. Die Praxen müssen verschiedene technische und organisatorische Voraussetzungen erfüllen, bevor es losgehen kann. Durch die zahlreichen Anmeldungen zu unseren EBZ-Webinaren, die wir seit Anfang Juni angeboten hatten, konnte man einen ersten Trend erkennen und auf ein hohes Interesse seitens der Zahnarztpraxen schließen. Insofern stiegen die Erwartungen und wurden sogar noch getoppt: In den ersten drei Tagen nach dem Go-live des EBZ sind bereits fast 20 Prozent unserer Kunden gestartet. Das hatten wir kaum zu hoffen gewagt und macht uns stolz.

Dabei haben sicher verschiedene produktstrategische Entscheidungen unsererseits geholfen: Wir bieten unseren Kunden das EBZ-Verfahren bis Ende 2022 kostenlos an. Unser primäres Interesse ist es, das Verfahren zeitnah in die Breite zu tragen und möglichst viele Kunden vom EBZ-Verfahren zu überzeugen. Dazu kommt, dass wir das EBZ-Feature nicht als eigenständiges Produkt ausliefern und die Kunden zu einem mühsamen Bestellverfahren zwingen, sondern EBZ gehört bei uns gedanklich unter die Überschrift „e-health“. Insofern konnten wir allen Kunden mit unserem Produkt „e-health“ das EBZ-Feature sehr einfach zur Verfügung stellen. Auch hier erkennt man unseren Ansatz: Wir wollen komfortable, simple und schlaue Lösungen – administrativen Aufwand wollen wir vermeiden.

Positive Zwischenbilanz von Kunden und Krankenkassen

Auch das qualitative Feedback aus der Betaphase lässt hoffen: „Einfach, schnell, selbsterklärend – super Idee und super Umsetzung“, das waren die Rückmeldungen aus den Testpraxen. Ebenfalls gewürdigt wurde, dass die eingereichten Pläne in den allermeisten Fällen bereits nach zwei Werktagen durch die Krankenkassen genehmigt wurden und die Genehmigung zurückgesendet wurde. Die Gründe für eine gelegentliche Ablehnung eines Plans wären meistens nachvollziehbar gewesen. Von den teilnehmenden Krankenkassen haben wir ebenfalls sehr erfreuliches Feedback zum EBZ-Verfahren bekommen. Ich darf da einen Projektbeteiligten bzw. Vertreter aus einer der größten gesetzlichen Krankenkassen wörtlich zitieren: „Das läuft wie geschnitten Brot.“ Insofern können und wollen wir uns hier ausdrücklich für das gute Zusammenwirken mit den teilnehmenden Krankenkassen bedanken. Alle Beteiligten haben gemeinsam in Richtung versorgungsorientierter Digitalisierung gearbeitet.

Zusammengefasst: Das neue Verfahren hat einen positiven Effekt auf den Praxisalltag. Es ist keine Umstrukturierung oder Neuorganisation notwendig. So muss Digitalisierung sein – nutzenstiftend und spürbar. Daran arbeiten wir gerne weiter – genau so.

Hier geht´s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: „Was bringt das EBZ Praxen und Patienten?“

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

Dampsoft stellt sich regelmäßig den Fragen der Telematikinfrastruktur (TI) und sucht Antworten. Aktuell: Das EBZ steht in den Startlöchern – und wie kommt es ab dem Sommer in den Zahnarztpraxen zum Einsatz? Wir spielen einen Beispielfall durch. Außerdem erfahren Sie, warum das DS-Win als „TI-ready“ von der gematik ausgezeichnet wurde und was das für Dampsoft-Kunden bedeutet.

Ab 01.07.2022 soll das Elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (kurz: EBZ) in den Echtbetrieb gehen. Machen wir ein Gedankenspiel!

Tom T. ist vor Kurzem der Liebe wegen von München nach Berlin gezogen. Er sitzt in seinem neuen Lieblingscafé und beißt herzhaft in ein Stück Kirschkuchen. Eine Kirsche hat noch einen Kern. Tom bricht ein Stück vom Backenzahn ab. Zum Glück hat der Zahnarzt seiner Freundin – Dr. Fuchs – am nächsten Tag einen Termin frei. Blenden wir mal aus, was medizinisch passiert, und lenken unseren Blick auf die Hintergrundprozesse: Wie kann die moderne Technik Tom unter die Arme greifen?

Zunächst sind wir froh, dass Tom von unterwegs und ohne Anruf, sofort einen Termin beim Zahnarzt seines Vertrauens online buchen kann. Das ist schon mal ein Anfang. Nun zum Wesentlichen: In der Vergangenheit war es so, dass Tom nach der Diagnostik und der provisorischen Versorgung seines Backenzahns in der Zahnarztpraxis den ausgedruckten Heil- und Kostenplan (Abk. HKP) in die Hand gedrückt bekam. Diesen musste er selbst per Post an seine Krankenkasse schicken. In der Regel hat diese bis zu vier Wochen benötigt, um Tom zu antworten, wie hoch der Eigenanteil sein und wie viel die Kasse übernehmen würde. Leider hat Tom solche Pläne in der Vergangenheit auch schon mal vergessen, was dazu geführt hat, dass er sein Provisorium lange getragen und gar keine neue Krone bekommen hat. Pech für Tom – Pech für seinen Zahnarzt.

Mit dem elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (Abk. EBZ) wird der Fall bald anders und zügiger – womöglich sogar glücklicher – verlaufen. Dr. Fuchs wird den elektronisch erzeugten HKP mit dem Heilberufsausweis (eHBA) digital signieren und über den KIM-Dienst direkt an Toms Krankenkasse senden. Weil es sich nur um eine einfache Krone handelt, wird sie den Antrag vollautomatisch innerhalb eines Arbeitstages genehmigen. Das Praxisteam vereinbart deshalb schon für den nächsten Nachmittag einen Präparationstermin – zufällig hat ein anderer Patient abgesagt.

Positiver Nebeneffekt: Vor seinem Umzug nach Berlin hat Tom seinen Zahnarzt in München gebeten, seine Zahnakte und das e-Zahnbonusheft in die elektronische Patientenakte (ePA) hochzuladen. So kann das Praxisteam von Dr. Fuchs mühelos alle nötigen Daten ins Praxisverwaltungssystem laden und den Zuschuss schnell berechnen.

Nachdem die Genehmigung bzw. Antwort der Krankenkasse schon am nächsten Morgen wieder via KIM direkt im Praxisverwaltungssystem ankommt, dem Patienten zugeordnet wird und Tom die fällige Mehrkostenvereinbarung am Nachmittag auf dem Tablet unterschreiben kann, startet die Behandlung. Patient und Zahnarzt – beide zufrieden.

Welche Vorteile hat das EBZ für den Patienten und seinen Zahnarzt?

Für Dr. Fuchs und sein Team bedeutet das EBZ-Verfahren deutlich weniger Aufwand, weil anstelle eines Ausdrucks der HKP digital erzeugt wird und sie diesen dann nach dem Signieren direkt versenden können. Bei der Genehmigung werden die Zuschüsse im Plan direkt eingetragen und – sollte es doch mal eine Ablehnung geben – kann durch die Kopier-Funktion der Plan bequem geändert und neu versendet werden. Das neue EBZ-Verfahren kommt nicht nur bei Zahnersatz, sondern auch im Bereich KFO, Kiefergelenk, Kieferbruch – und demnächst auch bei Parodontose – in den Einsatz. Für Tom T. bedeutet es, dass er schon am übernächsten Tag wieder in seine geliebte Schwarzwälder-Kirschtorte beißen kann. So sieht die neue digitale Zahnmedizin von morgen aus.

Die gematik hat kürzlich das DS-Win als „TI-ready“ hinsichtlich ePA ausgezeichnet. Was bedeutet das für die Dampsoft-Kunden?

Als Softwareanbieter freuen wir uns, dass die gematik als nationale Gesundheitsagentur immer mehr ihre wichtige Rolle ausfüllt, die interessierte Öffentlichkeit und Gesundheitsdienstleister wie Arztpraxen oder Apotheken über den aktuellen Stand der Digitalisierung des Gesundheitswesens umfassend und allgemeinverständlich zu informieren. Das Portal der gematik zeigt anhand definierter Merkmale ein anschauliches und leicht nachvollziehbares Farb- und Buchstaben-Schema, welche Softwareanbieter schon „TI-ready“ sind. Das meint, welcher Anbieter bietet seinen Kunden – also den Arzt-/Zahnarztpraxen – in welchem Umfang die Möglichkeit, die digitalen Services (ePA, e-Rezept, demnächst auch EBZ) in der Telematikinfrastruktur zu nutzen. Hierzu hat die gematik sechs Stufen entwickelt – wenn man so will, eine Ampel mit sechs Farben. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet A (grün), dass der Softwareanbieter alle Hausaufgaben bis dato vollständig erfüllt hat (z. B. e-Zahnbonusheft umgesetzt). Je nachdem, wie un-/vollständig die Anforderungen erfüllt werden, entwickelt sich die Ampelfarbe von grün über gelb und orange bis rot, was der rudimentären Erledigung gesetzlicher Anforderungen entspräche. Damit soll auf einen Blick ersichtlich sein, wie weit Softwareanbieter mit der Implementierung der Telematikdienste und -konzeptionen sind.

Was sagt der TI-Score nun über Dampsoft und das DS-Win?

Für das DS-Win von Dampsoft steht die Ampel auf grün, d. h. hinsichtlich ePA und e-Rezept ist die die Praxisverwaltungssoftware „TI-ready“. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können unsere Kunden mit dem DS-Win optimal mit TI-Diensten versorgen. Darauf sind wir stolz. Und es ist für uns Ansporn, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen, und die bestehenden Anwendungen noch komfortabler für unsere Kunden auszugestalten. Wir freuen uns, dass von unabhängiger, regulatorisch-staatlicher Seite unsere unternehmerischen Bemühungen anerkannt werden, wenn es darum geht, die Digitalisierung unseres solidarischen Gesundheitssystems bestmöglich zu fördern. Hier hat Dampsoft seinen Beitrag geleistet und wird dies auch in Zukunft tun. Darauf können sich alle verlassen.

Hier geht’s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: Konnektor 2.0? Und Neues zum EBZ

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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

ehealth Sprechstunde TI Fluch oder Segen

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur (TI) und sucht Antworten. Heute: Immer wieder Ärger mit den TI-Konnektoren – was ist dran und wie reagiert Dampsoft? Wir wagen einen kritischen Blick auf alte, aber gediente Technologien, denn auch sie tragen einen Anteil am Großprojekt „TI“. Und: Wie laufen die Vorbereitungen zum elektronischen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren für Zahnärzte (kurz EBZ)? Erfahren Sie, was das ist, was es insbesondere Zahnarztpraxen bringt, wann es los geht und vieles mehr!

Unsicher, unzuverlässig und zu alt? Der Frust mit den TI-Konnektoren ist groß. Wie reagiert Dampsoft auf die aktuellen Unsicherheiten mit dem TI-Konnektor?

Aus Kundensicht ist ein gewisser Frust nachvollziehbar. Richtig ist, dass die TI-Technik bisweilen noch etwas wackelig ist oder nicht dem aktuellen technologischen Fortschritt genügt. Wir hören leider von vielen Zahnarztpraxen, dass der Konnektor immer mal wieder ausfällt oder das Kartenterminal neu gestartet werden muss. Das hält den Praxisbetrieb auf – das kostet Zeit, Geld und Nerven. Die technischen Probleme rühren auch daher, dass die TI 1.0 auf Spezifikationen beruht, die teilweise vor vielen Jahren entwickelt wurden.

Lassen Sie uns dennoch auch auf das große Ganze schauen! Die Einführung der Telematik-Infrastruktur ist das größte IT-Projekt in Europa. Ähnlich wie andere „Großbaustellen“ in Deutschland hat es sich durch nicht-fristgerechte oder überteuerte Fertigstellung einen Namen gemacht. Im Kern geht es aber um etwas Fundamentales, was es so flächendeckend kein zweites Mal auf der Welt gibt: Wir schaffen mit der TI in Deutschland einen neuen „Digitalen Vertrauensraum“, in dem 80 Millionen Menschen sicher und zuverlässig – das heißt unter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht – mit ihrer Ärztin oder Ihrem Zahnarzt kommunizieren und Daten austauschen können. Das hat in der Form und in dem Ausmaß noch kein Land der Welt gestemmt, abgesehen von kleineren Ländern wie im Baltikum oder in Österreich, die aber anders als hier organisiert sind. Seit Bismarck ist das deutsche Gesundheitswesen weltweit Vorreiter, was Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von medizinischer Versorgung für Jedermann angeht. Über mehr als 100 Jahre hat sich ein korporatistisches System herausgebildet, das zurecht stetig nach einem Gleichgewicht von unterschiedlichen Interessen der zahlreichen Beteiligten streben muss. Das muss man bei so einem öffentlichen Großprojekt immer bedenken.

Kommen neue Konnektoren mit der TI 2.0?

Wir alle kennen die modernen Software- und Hardwarelösungen aus dem privaten Bereich wie beispielsweise kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone. Nun muss es darum gehen, diese leistungsfähigen Lösungen schnellstmöglich in unser Gesundheitswesen zu holen. Wir brauchen moderne, datenschutzkonforme – und vor allem komfortable und bequeme – technische Lösungen, die dazu führen, dass Ärzte und Zahnärztinnen wieder mehr Zeit für ihre Patienten haben. Das plant die gematik mit der TI 2.0 und an solchen Lösungen arbeitet auch Dampsoft mit Hochdruck. Bleiben Sie gespannt!

Noch ein Satz zum aktuellen Fall der „Secunet-Konnektoren“: Hier dürfte man wieder erleichtert aufatmen. Die gematik hat in einer Mitteilung ausgeführt, dass keine Datenschutzverletzung stattgefunden habe und die Konnektoren auch weiterhin ohne Einschränkung bestimmungsgemäß verwendet werden können. Das ist gut zu wissen. Was man daraus lernen kann: Es lohnt sich, sachlich und lösungsorientiert mit Schwachstellen und Problemen umzugehen. Angesichts der globalen Lage können wir froh und dankbar sein, in einer Gesellschaft leben zu dürfen, in der wir uns angstfrei und kritisch zu allen Themen äußern können. Nur in einer offenen Gesellschaft kann man den technologischen Fortschritt für die Menschen nutzbar machen.

Das elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren (kurz: EBZ) soll im Sommer 2022 starten. Was ist das genau?

Aktuell werden die Heil- und Kostenpläne (HKP) noch auf Papier ausgedruckt. Ab Sommer 2022 soll dies in ein elektronisches Verfahren überführt werden. Zukünftig wird es möglich sein, direkt aus dem Praxisverwaltungssystem über die TI einen elektronischen Antrag an die Krankenkasse zu versenden und die Antwort von dieser zu empfangen. Die vielleicht wichtigste prozessuale Änderung: Bis dato erstellt die Praxis den Plan und gibt dem Patienten den Plan mit. Der Patient selbst schickt den Plan per Post an seine Kasse. Die Kasse prüft und schickt die Antwort an den Patienten. In Zukunft wird der Plan digital aus dem PVS direkt an die Kasse geschickt; die Kasse prüft, genehmigt oder lehnt ab und schickt die Antwort dann zurück an die Zahnarztpraxis.

Die Idee dahinter: Die Kostenträger wollen die Beantragungsverfahren vereinheitlichen und (teil-)automatisieren. Was bringt das? Die Patienten und Praxen müssen nicht mehr lange auf eine Antwort warten. Stattdessen ist – gerade bei einfachen Plänen – mit einer deutlich zügigeren Genehmigung zu rechnen. Patienten könnten demzufolge schneller versorgt werden. Positiver Nebeneffekt: Jedes Jahr werden deutschlandweit mehrere Millionen Pläne aufgestellt, eingereicht und verarbeitet. Mit der Digitalisierung dieser Vorgänge können Tonnen an Papier für ausgedruckte Pläne und Briefumschläge eingespart werden.

Jede Zahnarztpraxis erstellt durchschnittlich circa einen Plan pro Tag. Gemeinsam mit unseren Kunden halten wir EBZ für das – mit großem Abstand – aktuell spannendste Thema im Rahmen der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung. Insofern sind wir sehr froh, dass viele Kunden die Vorteile des neuen Verfahrens für Praxen und Patienten sehen und nutzbar machen wollen.

Wie laufen die Vorbereitungen zum EBZ bei Dampsoft?

Dampsoft hat bereits 2021 mit Hochdruck und einem eigenen Team die entsprechenden internen Konzeptionierungen und Entwicklungen vorangetrieben. Wir testen seit mehreren Monaten mit einigen ausgewählten Krankenkassen sehr intensiv den Datenaustausch für viele unterschiedliche Konstellationen. Seit einigen Wochen testen wir EBZ auch mit ersten Pilotpraxen im Rahmen der Regelversorgung. Dabei lernen alle dazu und versuchen, einen Großteil der Kinderkrankheiten zu identifizieren und zu heilen. Mal so zur Einordnung: Der eAU-Versand ist ein Kinderspiel im Vergleich zum EBZ-Verfahren, weil jeder Mensch anders ist und die Praxen das Thema Planung und Beantragung gemäß Bundesmantelvertrag unterschiedlich gehandhabt haben.

Damit EBZ den größtmöglichen gesamtgesellschaftlichen Nutzen erzeugt, wäre es sehr wünschenswert, ja zwingend erforderlich, dass alle Krankenkassen das Verfahren beherrschen – und zwar nicht erst zum Marktstart. Bisher haben – Stand heute – nur 15 von 97 Kassen die Voraussetzungen geschaffen, um in der aktuellen Pilotphase mitzumachen. Mit Verlaub – das ist viel zu wenig für einen flächendeckenden Einsatz!

Klar ist auch, wir brauchen eine schrittweise Einführung in der Praxis. Es braucht Zeit, bis jahrzehntelang gewohnte Prozesse nach und nach in den Praxen umgestellt werden. Dafür machen wir uns stark. Wir brauchen eine versorgungsorientierte Digitalisierung mit Augenmaß, eine überhastete Einführung, wie zuletzt bei der PA-Richtlinie im Herbst 2021, ist wenig zielführend.

Hier geht’s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: Zum Strategiewechsel der gematik.

e-health FAQ

 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

ehealth Sprechstunde TI Fluch oder Segen

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen zur Telematikinfrastruktur (TI) und sucht Antworten. Heute: Welchen Kurs verfolgt die neue Bundesregierung in Sachen TI und Digitalisierung im Gesundheitswesen? Wir schauen gespannt nach Berlin und zur gematik. Wie stellt sich Dampsoft den Herausforderungen der TI? Erfahren Sie, wie wir einen Software-Rollout vorbereiten.

Die neue Bundesregierung hat ihren Dienst angetreten. Welchen Kurs verfolgt sie in Sachen TI und Digitalisierung im Gesundheitswesen?

Mit Prof. Dr. Karl Lauterbach und den parlamentarischen Staatssekretären ist die Spitze des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) neu besetzt worden. Derzeit bleibt noch abzuwarten, ob es eine weitere Beschleunigung oder eher ein Moratorium geben wird. Klar ist: Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung geht weiter.

Mit einem Gesellschafteranteil von 51 % hat das BMG seinen Einfluss in der gematik seit 2019 in erheblichem Umfang genutzt und viele brachliegende Themen beschleunigt und umgesetzt. Das mag nicht jedem gefallen, denn die Vor- und Nachteile sind in den Praxen und Kliniken zu spüren. Dennoch überwiegen die Vorteile, weil damit die Voraussetzungen geschaffen wurden, dass die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung flächendeckend greifen kann. Ein Verdienst, das für immer mit dem Kabinett Merkel IV und Jens Spahn verbunden bleiben wird.

Schon bald wird sich das BMG in Sachen Digitalisierung personell und inhaltlich neu positionieren. Neben dem Schwergewicht der Corona-Pandemie, was uns alle stark fordert, hat das BMG weitere Reformen auf der Agenda. Mit welchen konkreten Fristen, Vorhaben und Vorstößen das Thema Digitalisierung weiterhin behandelt wird, das wird noch erwartet. Erstmal heißt es, KIM und eAU für den Massenbetrieb fit zu machen und die neuen Prozesse in den Praxen einzuüben. Das wird den Kundenservice aller PVS-Anbieter weiterhin stark fordern. Hinzu kommt die vorbereitende Testung des e-Rezepts in 2022. Die erst kürzlich verkündete neue Marschroute der gematik, das e-Rezept voranzubringen und die Testphase zu intensivieren, finden wir nachvollziehbar und begrüßen die Entscheidung ausdrücklich.

Strategiewechsel der gematik hin zu versorgungsorientierter Digitalisierung

Gute Softwareentwicklung braucht Zeit für Konzeption, Testung, Dokumentation und Kundenkommunikation. Es reicht nicht aus, neue Software pünktlich auszuliefern. Auf der Nutzerseite müssen hunderttausende Mitarbeiter in Arztpraxen und Kliniken entsprechend informiert, geschult und neue Abläufe trainiert werden. Softwareanbieter übernehmen hier immer mehr die technische, organisatorische und personelle Steuerung der Versorgungsprozesse von morgen. Daher bleibt zu hoffen, dass wir alle in Zukunft von den neuen politischen Entscheidungsträgern und Körperschaften mehr Verständnis und weniger Druck erhalten, damit das gemeinsame Vorhaben, die Digitalisierung im Gesundheitswesen, nachhaltig gelingen kann. Sie muss zu einer Vereinfachung und Verbesserung der Situation führen und den Patienten zugutekommen. Und ja, die Umgewöhnung kostet auch Kraft, insbesondere dann, wenn es um jahrzehntelange manuelle Arbeitsprozesse geht. Insofern sollte es das Ziel aller Beteiligten sein, die Digitalisierung versorgungsorientiert voranzutreiben und für die Menschen in der Gesundheitsversorgung komfortabel und unterstützend wirken zu lassen.

Ein Blick hinter die Kulissen von Dampsoft: Wie wird ein Rollout für eine neue Software-Lösung vorbereitet?

Dampsoft hat bereits seit Anfang 2019, als die gematik unter Federführung von Jens Spahn umstrukturiert wurde, den Kontakt zu Arbeitsgruppen und politischen Entscheidungsträgern gesucht. Seit 2020 konnten wir verschiedene Entwicklungspartnerschaften mit einigen Gesetzlichen Krankenversicherungen ins Leben rufen und den digitalen Datenaustausch konzeptionieren, technisch einüben und mit ersten Testpraxen ausprobieren. Als PVS-Anbieter hatten wir bis dahin keinen direkten Kontakt zu Krankenkassen. Insofern ging es erstmal darum, Vertrauen und Verständnis füreinander aufzubauen. Die Vorbereitungszeit hat sich ausgezahlt. Im Herbst 2020 hat Dampsoft bundesweit die erste eAU über die TI an ein Krankenkassen-IT-System gesendet. Ein Jahr vor Marktstart haben wir gezeigt, wie man frühe Tests mit Zahnarztpraxen nutzen kann, um weitere praktische Erfahrungen zu sammeln – nach dem Motto „fail fast, fail often“. Auf diesen Erfahrungen bauen wir mit Blick auf weitere Entwicklungen auf, z. B. für das elektronische Antrags- und Genehmigungsverfahren, das insbesondere für Zahnärzte schon sehr bald von großer Relevanz und Interesse sein dürfte. Bleiben Sie gespannt!

Hier geht es zum ersten Teil der e-health-Sprechstunde: TI – Fluch und Segen

e-health FAQ

 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

eBonusheft

Ende November wurde unter Aufsicht der gematik das erste elektronische Zahnbonusheft aus dem DS-Win an eine elektronische Patientenakte erfolgreich übermittelt. Ein weiterer Meilenstein für die Telematikinfrastruktur − insbesondere zur Digitalisierung der zahnärztlichen Versorgung − ist erreicht und sorgt für echte Mehrwerte.

Zahnärzte und Patienten gleichermaßen dürften erleichtert aufatmen, wenn 2022 das elektronische Zahnbonusheft (kurz: e-Zahnbonusheft) kommt und ihnen so manches Unbehagen in Zukunft erspart bliebe. Aber eins nach dem anderen: Am 26. November 2021 wurde das erste digitale Zahnbonusheft innerhalb der Telematikinfrastruktur an eine elektronische Patientenakte (kurz: ePA) übermittelt. Bei dem Testlauf unter Aufsicht der gematik wurde das sogenannte Medizinische Informationsobjekt (kurz: MIO) voll digital aus der Praxisverwaltungssoftware DS-Win mittels eines TI-Konnektors an ein Aktensystem für Krankenkassen (Hersteller jeweils: RISE GmbH) übertragen, empfangen und in der Patientenakte fehlerfrei abgelegt. Das stellt einen weiteren Meilenstein für die Digitalisierung der zahnärztlichen Versorgung dar und hat darüber hinaus eine unmittelbar positive Auswirkung auf die Patientenversorgung.

Zur Bedeutung des Zahnbonusheftes für die Digitalisierung der Zahnmedizin

Das Patientendaten-Schutz-Gesetz gibt Patienten ab dem 01.01.2022 zahlreiche erweiterte Möglichkeiten zur Nutzung der elektronischen Patientenakte. Die Leistungserbringer sind aufgefordert, diesem Wunsch der Patienten nachzukommen. Damit die ePA auch mit Informationen gefüllt wird, haben Patienten einen Anspruch darauf, dass Ärztinnen und Ärzte Daten in die ePA eintragen. Hierzu gehört ab 2022 auch das elektronische Zahnbonusheft. Für die Patienten bleibt die Nutzung der ePA und folglich des Zahnbonusheftes weiterhin freiwillig.

Nicht nur zur Erhaltung der Zahngesundheit sollten Versicherte jährlich zur Zahnkontrolle gehen. Regelmäßige Vorsorge spart Geld, wenn ein Zahnersatz fällig wird und das Bonusheft lückenlos gefüllt ist. Für jede Kontrolluntersuchung in der Zahnarztpraxis erhält der Versicherte bislang einen Stempel im gedruckten Zahnbonusheft. Können Versicherte für fünf Jahre diese Stempel nachweisen, erhalten sie beispielsweise bei einer Zahnersatzbehandlung einen höheren Kostenzuschuss von der Krankenkasse.

Mit dem digitalen Zahnbonusheft in der ePA wird die Versorgung nun patientenfreundlicher, weil der Patient sein Bonusheft quasi nicht mehr vergessen oder verlieren kann, sondern es stets digital in der ePA verfügbar ist. Unmittelbar nach der Behandlung kann der Eintrag in die ePA durch die Praxis vorgenommen werden. Unnötige Ersatzbescheinigungen oder zeitaufwändige Nacheintragungen werden vermieden. Bei einem Zahnarztwechsel oder Umzug kann auch der neue Zahnarzt mit Einwilligung des Versicherten auf das e-Zahnbonusheft zugreifen und dieses fortführen. Ein digitales zahnärztliches Bonusheft kann Mehraufwand sowohl für den Versicherten als auch für den Zahnarzt reduzieren.

Telematik-Anwendungen von Dampsoft

Mit dem erfolgreichen Testlauf zum elektronischen Zahnbonus konnte Dampsoft die hohe Funktionalität seiner TI-Lösung unter Beweis stellen. Die Produkterweiterung e-health für die Praxisverwaltungssoftware DS-Win ermöglicht Zahnarztpraxen die vollumfängliche und komfortable Nutzung aller aktuellen und künftigen TI-Anwendungen.

e-health
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ehealth Sprechstunde TI Fluch oder Segen

Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen hat Fahrt aufgenommen. Viele Zahnarztpraxen sind bereits an Bord. Als digitaler Lösungsanbieter sitzen wir bei Dampsoft im selben Boot. Unser gemeinsames Ziel: ein sicheres und effizientes Gesundheitsnetzwerk mitzugestalten. In unserem neuen Beitragsformat wollen wir uns regelmäßig den aktuellen Fragen zur TI stellen und suchen Antworten.

Wo steht die Telematikinfrastruktur im Jahr 2021?

Stellen Sie sich die Telematikinfrastruktur (TI) einmal bildlich als eine Sinfonie vor. Die Akteure im Gesundheitswesen sind das Orchester, das sie spielen soll. 2021 fand die Generalprobe statt. Die Rahmenbedingungen im Konzerthaus waren eher düster: Die Corona-Pandemie warf und wirft auch weiterhin ihren dunklen Schatten über alle Lebensbereiche − über die Gesundheitsversorgung im Besonderen. Alle Zahnarztpraxen gaben auch in diesem Jahr alles, um die wohnortnahe zahnmedizinische Versorgung aufrecht zu erhalten. Fast nebenbei wurde die neue PAR-Richtlinie eingeführt und umgesetzt. Und dennoch haben fast alle die Zeichen der Zeit erkannt und sind den Weg der Digitalisierung mitgegangen. Das ist nicht selbstverständlich. Kein anderer Bereich im Gesundheitswesen ist für die TI so gut ausgestattet wie die Zahnmedizin.

Durch die zahlreichen Anfragen unserer Kunden ist uns sehr wohl bewusst, welche Kraftanstrengungen den Praxen bisher durch den Gesetzgeber abverlangt wurden: Beschaffung der eHBAs bei den Kammern, Sorge vor Honorarkürzungen im Rahmen der ePA-Einführung, Fristverschiebungen, regelmäßige Konnektor-Updates, Erreichbarkeit der zentralen TI-Komponenten und damit verbundene zeitweise Probleme beim Einlesen der eGKs, die schwierige Einführung von KIM und zuletzt der eAU.

Hohe Nachfrage nach TI-Komponenten von Dampsoft

Bei Dampsoft haben wir weite Teile des Unternehmens auf das Thema Digitalisierung und TI ausgerichtet; von der frühzeitigen Information und Aufklärung unserer Kunden, über die pünktliche Bereitstellung aller Updates im DS-Win, bis hin zu zahlreichen digitalen und persönlichen Angeboten zur Unterstützung und Hilfe. Für uns ist klar: Um unserem Anspruch als digitaler Lösungsanbieter gerecht zu werden, müssen wir unsere Kunden beim Thema Digitalisierung an die Hand nehmen. Wir haben es in kurzer Zeit geschafft, sehr viele Praxen mit unserem neuen Produkt „e-health“ auszustatten, um sie startklar für die TI zu machen. Zuletzt konnten wir alle pünktlich mit der KIM-Lösung versorgen, so dass die Praxen fristgemäß zum 1. Januar 2022 mit der eAU loslegen können. Zugegeben: Das war auch für uns eine große Herausforderung. Aber gemeinsam – und damit zurück zu unserem Bild von der TI als Sinfonie – haben wir die Generalprobe bestanden. Wir sind zuversichtlich, dass 2022 das Zusammenspiel der Akteure im digitalen Gesundheitswesen besser aufeinander abgestimmt sein wird und sich mehr Wohlklang einspielen wird.

Sorgt die TI für mehr Arbeit in den Zahnarztpraxen als Mehrwerte zu liefern? Gibt es spürbare Vorteile für Zahnarztpraxen und deren Patienten?

97,5 % aller Zahnarztpraxen sind mittlerweile an die TI angeschlossen. Das ist der Spitzenwert. Kein anderer Leistungserbringer-Bereich ist in dem Umfang in der TI angekommen. Das mag auch an der hohen Technikaffinität der Zahnärzte liegen. Zugleich muss man konstatieren, dass die bisherigen Anwendungen noch überschaubare Mehrwerte für Zahnarztpraxen und deren Patienten bieten. Ob eMP, Notfalldaten, eAU oder ePA 1.0: Die Zahl der Patienten, die diese Anwendungen aktiv beim Zahnarzt einfordert oder benötigt, wird auch in naher Zukunft leider noch überschaubar sein. Auch beim kommenden eRezept muss man sagen: So oft stellen Zahnärzte keine Rezepte aus. Aber das wird sich ändern: Mit dem elektronischen Zahnbonusheft in der ePA 2.0 und dem elektronischen Antrags- und Genehmigungsverfahren warten ab 2022 neue Anwendungen, die die Versorgung patientenfreundlicher und angenehmer gestalten werden.

Wie geht es in 2022 in Sachen TI weiter?

Die Ampel steht auf grün. Auf das zügige Vorantreiben der Digitalisierung haben sich SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen in ihren Koalitionsverhandlungen geeinigt. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung mit ersten Eckpunkten für die künftige Digitalisierung des Gesundheitswesens liegt vor. Man ist sich einig, dass die sektorbezogenen Strukturen und Prozesse mit Blick auf den technologischen Fortschritt überdacht und weiterentwickelt werden sollten, um die enormen Vorteile der Digitalisierung in Zukunft noch mehr im Gesundheitswesen zu nutzen. Unsere Hoffnung ist, dass die vielen Hinweise der Leistungserbringer – somit auch der Zahnärzteschaft – noch ernster genommen und die PVS-Anbieter mehr Gehör finden werden. Digitalisierung funktioniert nicht per Anweisung oder Drohung, sondern muss zu einem spürbaren Mehrwert im Tagesalltag führen. Unser Eindruck ist, dass allen Beteiligten in der Branche klar ist, dass das Thema Nutzerakzeptanz wieder mehr im Fokus stehen muss.

e-health von Dampsoft
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Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.

eHBA bestellen und Gutes tun

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) startet ab 01.10.2021. Dafür benötigen Zahnärzte einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA). Wir zeigen Ihnen, wie Sie den eHBA bestellen und dazu noch einen Beitrag für die Umwelt leisten können.

Mit der eAU wird der bislang manuelle und ressourcenaufwändige Arbeitsprozess in der Zahnarztpraxis – Formulare bestellen, bedrucken, an Patienten übergeben, an Krankenkasse senden – nahezu vollständig digitalisiert. Bspw. nach einer kieferchirurgischen OP wird die AU nicht länger dem Patienten ausgehändigt, sondern – ohne Umwege – von der Praxis an die Krankenkasse gesendet. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern auch erheblich viel Papier.

Wer eAU sagt, muss auch eHBA sagen!

Ist Ihre Praxis startklar für die eAU? Um die TI-Anwendungen zu nutzen und Formulare zu unterzeichnen, benötigen Zahnärzte unter anderem einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und Praxisausweis (SMC-B) zur eindeutigen Identifizierung. Bestellen Sie jetzt direkt bei unserem Partner SHC+CARE, dann wird für jeden ausgestellten eHBA und SMC-B ein Baum in Ihrem Namen gepflanzt. Los geht’s!

eHBA bestellen und Baum pflanzen
Weitere Infos zur Aktion
ePa-Sanktionen vorerst ausgesetzt. e-health

Kurz vor dem Stichtag am 1. Juli zur verpflichtenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), gab das Bundesgesundheitsministerium eine Ausnahme der Sanktionen bekannt. Einige Hersteller konnten Zahnarztpraxen nicht pünktlich beliefern, was den flächendeckenden Start der ePA unmöglich machte. Zahnarztpraxen sollten sich trotzdem nachweislich um die Beschaffung der benötigten Komponenten kümmern.

Bundesgesundheitsminister verspricht Aussetzen der ePA-Sanktionen bei Unverschulden

Seit dem 1. Januar stellen die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten auf Wunsch eine ePA zur Verfügung. Viele Zahnarzt- und Arztpraxen konnten diese Akten bis vor Kurzem jedoch noch nicht befüllen oder einsehen, weil die dafür nötigen Komponenten, insbesondere das Konnektor-Update und die Anpassung der Praxisverwaltungssoftware (PVS), noch nicht zur Verfügung standen. Mittlerweile unterstützen alle Konnektor-Hersteller die ePA.

Die Sanktionen könnten ausgesetzt werden, „wo objektiv eine Umsetzung nicht geleistet werden kann“, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf dem Deutschen Ärztetag am 4. Mai 2021 zugesichert. Deshalb geht die KZBV bis auf Weiteres davon aus, dass der Gesetzgeber es duldet, dass Praxen nicht sanktioniert werden, die die Frist unverschuldet nicht einhalten konnten.

Abwarten schützt nicht vor Sanktionen

Doch was genau bedeutet „unverschuldet“? Es gibt keine formelle Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums, die eine Aussetzung der Sanktionen genau regelt. Daher empfiehlt die KZBV, dass sich Zahnarztpraxen nachweislich um die Beschaffung der erforderlichen Dienste und Komponenten bemühen sollten, um nicht unter die möglicherweise doch gesetzlich verankerten Sanktionen zu fallen.

Dies trifft zum Beispiel auf etwa 50 % der deutschen Zahnarztpraxen zu, die bisher noch keinen eHBA bestellt haben. Dieser zählt zu den notwendigen Komponenten für die ePA.

Auch Dampsoft empfiehlt allen noch unentschlossenen Zahnärzt:innen, sich zeitnah – bis spätestens zum 01.10.2021 – für den Einsatz der ePA zu entscheiden. Mit der Produkterweiterung e-health können DS-Win-Anwender alle notwendigen Anforderungen abdecken und sich vor Honorarabzügen schützen.

Die Weichen sind gestellt: ePA ab Q4-2021 flächendeckend einsatzbereit?

Aus Sicht der gematik sind mittlerweile die technischen Weichen für die bundesweite Einführung der ePA gestellt: Alle Arztpraxen und Krankenhäuser könnten in den nächsten Wochen das Update für ihren Konnektor installieren. Die Updates des Konnektors und des PVS sind notwendig, um die ePA nutzen zu können.

Auch wenn die Umsetzung der technischen Voraussetzung auf derb Zielgeraden ist, so stellt sich noch die Frage, ob die ePA auf Seiten der Patient:innen in 2021 überhaupt schon von Interesse ist. Aktuell haben sich erst 1 % der Kassenpatient:innen die ePA freischalten lassen. Vermutlich ändert sich dies, sobald u. a. das Zahnbonusheft in der ePA abgebildet werden kann.