Sprechstunde e-health: Neue Konnektoren braucht das Land?

Dampsoft stellt sich regelmäßig den aktuellen Fragen der Telematikinfrastruktur und sucht Antworten. Aktuell: Was gibt es Neues zum anstehenden Konnektortausch? Erfahren Sie exklusiv, an welcher Lösung Dampsoft arbeitet. Und: Wie läuft es mit dem EBZ in der Praxis? Lesen Sie den ersten Erfahrungsbericht!

Vielen Praxen droht der unumgängliche Austausch der Hardware-Konnektoren zur Anbindung an die TI. Hat Dampsoft eine zukunftssichere Lösung?

Wir kennen viele Praxen, bei denen schon sehr bald in diesem Jahr der bisherige TI-Konnektor nicht mehr nutzbar sein wird, weil notwendige Sicherheitszertifikate ablaufen und nicht verlängert werden. Die Gründe dafür mögen strittig sein, zu ändern sind sie jedoch nicht. Die Praxen sind also gezwungen, irgendwie zu reagieren. Technisch stehen zwei Varianten zur Auswahl: Tausch der alten gegen neue Hardware oder Tausch der alten Hardware gegen einen neuartigen Service.

Wir haben eine Lösung entwickelt, die unserem Selbstverständnis entspricht, Praxen durch schlaue Softwarelösungen zu entlasten. Unsere Kunden sollen Zeit für ihre Patienten haben – wir kümmern uns um die IT im Hintergrund. Um Patienten zu behandeln und abzurechnen, benötigt jede Praxis – vereinfacht gesprochen – neben einem Dach über dem Kopf, einen Strom-, Gas-, Wasser- und Internetanschluss. In Zukunft benötigt man auch einen Anschluss für die TI, der immer verfügbar sein wird – so wie der Strom aus der Steckdose.

Mit diesem Ansatz haben wir zusammen mit unserem Technologiepartner einen Service entwickelt, der Praxen einen „unsichtbaren“ Zugang zur TI herstellt, ohne Hardware und größeren Installationsaufwand. Der Zugang erfolgt nicht mehr über den Konnektor in der Praxis, sondern über eine gesicherte Verbindung von der Praxis in ein Rechenzentrum. Das wird in den Praxen zu mehr Systemstabilität und Komfort führen, da z. B. der hauseigene Konnektor nicht mehr abstürzen kann oder neu gestartet werden muss. Updates erfolgen automatisch über den Dienst – ohne eigenes Zutun oder eines Technikers. Ein Konnektortausch – Hardware gegen Hardware – ist somit nicht mehr erforderlich. Mit Blick auf die zu erwartende technologische Weiterentwicklung der TI wäre dies auch nicht mehr schlau.

Das EBZ ist am 01.07.2022 in den Echtbetrieb gestartet. Dampsoft hat mit dem EBZ-Feature im DS-Win pünktlich geliefert. Wie läuft’s?

Vor dem Rollout waren wir gespannt, wie viele unserer Kunden mit EBZ zeitnah starten wollen und können. Die Praxen müssen verschiedene technische und organisatorische Voraussetzungen erfüllen, bevor es losgehen kann. Durch die zahlreichen Anmeldungen zu unseren EBZ-Webinaren, die wir seit Anfang Juni angeboten hatten, konnte man einen ersten Trend erkennen und auf ein hohes Interesse seitens der Zahnarztpraxen schließen. Insofern stiegen die Erwartungen und wurden sogar noch getoppt: In den ersten drei Tagen nach dem Go-live des EBZ sind bereits fast 20 Prozent unserer Kunden gestartet. Das hatten wir kaum zu hoffen gewagt und macht uns stolz.

Dabei haben sicher verschiedene produktstrategische Entscheidungen unsererseits geholfen: Wir bieten unseren Kunden das EBZ-Verfahren bis Ende 2022 kostenlos an. Unser primäres Interesse ist es, das Verfahren zeitnah in die Breite zu tragen und möglichst viele Kunden vom EBZ-Verfahren zu überzeugen. Dazu kommt, dass wir das EBZ-Feature nicht als eigenständiges Produkt ausliefern und die Kunden zu einem mühsamen Bestellverfahren zwingen, sondern EBZ gehört bei uns gedanklich unter die Überschrift „e-health“. Insofern konnten wir allen Kunden mit unserem Produkt „e-health“ das EBZ-Feature sehr einfach zur Verfügung stellen. Auch hier erkennt man unseren Ansatz: Wir wollen komfortable, simple und schlaue Lösungen – administrativen Aufwand wollen wir vermeiden.

Positive Zwischenbilanz von Kunden und Krankenkassen

Auch das qualitative Feedback aus der Betaphase lässt hoffen: „Einfach, schnell, selbsterklärend – super Idee und super Umsetzung“, das waren die Rückmeldungen aus den Testpraxen. Ebenfalls gewürdigt wurde, dass die eingereichten Pläne in den allermeisten Fällen bereits nach zwei Werktagen durch die Krankenkassen genehmigt wurden und die Genehmigung zurückgesendet wurde. Die Gründe für eine gelegentliche Ablehnung eines Plans wären meistens nachvollziehbar gewesen. Von den teilnehmenden Krankenkassen haben wir ebenfalls sehr erfreuliches Feedback zum EBZ-Verfahren bekommen. Ich darf da einen Projektbeteiligten bzw. Vertreter aus einer der größten gesetzlichen Krankenkassen wörtlich zitieren: „Das läuft wie geschnitten Brot.“ Insofern können und wollen wir uns hier ausdrücklich für das gute Zusammenwirken mit den teilnehmenden Krankenkassen bedanken. Alle Beteiligten haben gemeinsam in Richtung versorgungsorientierter Digitalisierung gearbeitet.

Zusammengefasst: Das neue Verfahren hat einen positiven Effekt auf den Praxisalltag. Es ist keine Umstrukturierung oder Neuorganisation notwendig. So muss Digitalisierung sein – nutzenstiftend und spürbar. Daran arbeiten wir gerne weiter – genau so.

Hier geht´s zur letzten Ausgabe der „Sprechstunde e-health“: „Was bringt das EBZ Praxen und Patienten?“

 

Porträt Dr. Andrej Teterin

Gastautor und Leiter des Produktmanagements Dr. Andrej Teterin

Dr. Andrej Teterin ist als Geschäftsbereichsleiter des Produktmanagements und e-health bei Dampsoft unser Experte in Sachen Telematikinfrastruktur. Regelmäßig beantwortet er Fragen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, besonders im Bereich der Zahnmedizin.